Brasiliens Regenwald schrumpft immer schneller. Grund sind illegale
Abholzungen, um Platz für Rinderweiden und Sojafelder zu schaffen. Allein
im Juni wurden 310 Quadratkilometer zerstört - 28 Prozent mehr als im
Vorjahresmonat.
Insgesamt sind im ersten Halbjahr 2011 sogar 79 Prozent mehr Wald abgeholzt
worden als im Vorjahreszeitraum. Das zeigen aktuelle Satellitendaten des
Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) in Brasilia.
"Wir verlieren gerade stündlich wertvollen Wald, den uns niemand
zurückgeben kann. Brasilien muss hart gegen die illegale Rodung vorgehen",
fordert Roberto Maldonado, Lateinamerika-Referent beim WWF
Deutschland.Amnestie in Aussicht gestellt
Eine Ursache für die Entwicklung ist laut Maldonado die anstehende
Novellierung des brasilianischen Waldgesetzes: Sie verspricht
Grundbesitzern eine Amnestie für zurückliegende illegale Abholzungen. Seit
das Gesetz debattiert wird, seien die Entwaldungszahlen in die Höhe
geschnellt. Laut Maldonado verschwindet der Amazonas-Regenwald in Brasilien
vor allem für Rinderzucht und Soja-Anbau.
Im Jahr 2009 hatte sich Brasilien auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen
dazu verpflichtet, die Abholzung des Regenwaldes bis 2020 um 80 Prozent zu
senken.