Wünsche ansonsten erholsame Feiertage und ein gesundes Neues Jahr bis zum 21.12.2012.......
Reinhold Kiehl
From: "Reinhold Kiehl" <kiehl@rki-i.com> To: "Carol Browner, The White House" <.whitehouse.gov> u.a.........
Cc: "FERBER Markus" <markus.ferber>; <christian.schmidt>; <andreas.mom>; Ernst Hinsken>; <weber manfred> Sent: Sunday, December 18, 2011 11:19 PM Subject: Fw: Sicherheit und Europa
...
Sehr geehrter Herr Kornblum,
>
> zu meinem bisher geschriebenen (Journal www.rki-i.com , Mails), noch einiges
> wenige weitere. Zur Wiederholung: Ich hatte den Tschechen geraten, den Euro
> nicht einzuführen...
>
> Wir hatten damals in Domazlice auch darüber diskutiert, wie gegenüber Saddam
> Hussein verfahren werden sollte (nach seinem Einmarsch in Kuweit - mit dem
> Zurückschlagen seiner Kräfte dort). Ich war der Ansicht, daß ein Eingreifen
> mit Militär im Irak einen weltweiten Krieg auslösen würde. Man fragte mich,
> ob er nicht wenigstens einen Denkzettel bekommen sollte, was ich recht
> widerwillig mit ja beantwortete.
>
> Ich war gegen eine frühzeitige Hilfe für Busch, der USA, den Britten (nach
> den Ultimaten gegen seine angeblichen Waffen, Information von den Britten),
> mir ging es darum, entsprechenden Druck gegenüber seinem Regime
> aufzubauen -. Hilfe von Europa, der NATO, innerhalb der UNO, gab es dann und
> gibt es noch weiterhin, bis jetzt und über die nächsten Jahre.
>
> Zum Vertreiben der "Pharaonen" - hier habe ich persönlich nichts gesagt oder
> geschrieben bzgl. einem Eingreifen von außen. Die Änderungen sollten von
> innen heraus erfolgen, von den eigenen Leuten. Das "Vorpreschen" von Sarkozy
> mit seinem Druck, war etwas befremdlich für mich und andere. In der
> Situation von Westerwelle - ich weiß nicht, ob ich den Mut aufgebracht
> hätte, mit China und Rußland, mich der Stimme zur Resolution zu enthalten?
> Ob es richtig war oder nicht...
>
> Der Irak-Krieg, sowie der Kampf gegen den Terror, hat Europa genauso
> geschwächt wie die USA - die Immobilien-Krise, die Finanzkrise, die
> Schuldenkrise ist nichts anderes als die Folge aus diesen "Kriegen" - es
> gibt keine "isolierte" Wirtschaft mehr ohne Einfluß auf die weiteren
> "Wirtschaftsteilnehmer", Niemand lebt auf einer "Insel". Im Endeffekt ist
> die USA Schuld, wenn man das so sagen kann, an der weltweiten
> Schuldenkrise...
>
> Auf Europa und Deutschland konnte man sich bisher, und kann man sich auch in
> Zukunft, verlassen: ...aber das mit entsprechendem "Verstand" und mit
> Vernunft...Ich bin gegen das jetzige Abschieben der "Schulden" auf die
> "Kleinen", auf die "Bevölkerung", mit exponentiellen Anstieg der Vermögen
> der "Nichtbevölkerung", dem weiteren Auseinandertreiben der Einkommens-
> Vermögensschere.........
>
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Prof.Dr.Reinhold Kiehl
> D-Straubing, Bavaria
>
>
>
> From: <kiehl@rki-i.com> To: <kiehl@rki-i.com> Sent: Sunday, December 18, 2011 8:10 PM Subject: Sicherheit und Europa
> zdf.Mail Sonntag 18.12.2011 [20.10 Uhr]MEZ Ihnen wurde ein Artikel aus der heute.de-Redaktion von kiehl@rki-i.com geschickt. >
>
> "Europa spielt in der internationalen Sicherheit keine Rolle"
> Ex-US-Botschafter Kornblum über den Irak-Krieg und die Folgen
> http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/9/0,3672,8423881,00.html
>
>
> Der Abzug der US-Armee aus dem Irak ist abgeschlossen. Der Krieg habe die
> USA finanziell und politisch geschwächt, sagt der ehemalige US-Botschafter
> John Kornblum im heute.de-Interview. Auf Europa könne man sich bis heute
> militärisch nicht verlassen.
>
> heute.de: Mit welchen Gefühlen beobachten Sie das Ende des Abzuges der
> US-Armee aus dem Irak?
>
> John Kornblum: Das ist das Ende eines langen und nicht immer glücklichen
> Kapitels der amerikanischen Geschichte. Ich glaube, alle sind froh, dass
> die Soldaten jetzt abziehen, dass sie nicht mehr in Gefahr sind - aber
> auch, dass die große Last des Einsatzes jetzt von uns abfällt.
>
> heute.de: Welche Bilanz ziehen Sie über den fast neun Jahre langen
> Militäreinsatz?
>
> Kornblum: Er hat für den Irak eine gute Perspektive für die Zukunft
> ermöglicht; Diktator Saddam Hussein ist weg und das Land ist in einer viel
> besseren Lage als vor zehn Jahren. Aber ich glaube, wir hätten den Irak
> auch befreien können ohne diesen sehr großen und sehr umstrittenen
> Militäreinsatz und die immensen Kosten an Menschenleben auf irakischer und
> amerikanischer Seite.
>
> Das Ganze war nicht gut vorbereitet. Die USA standen von Anfang an ziemlich
> allein da, weil es die Bush-Regierung versäumt hat, die Diplomatie zu
> nutzen. Das Handeln von Leuten wie Cheney, Rumsfeld und Wolfowitz war vor
> allem von Emotionen bestimmt. Sie wollten unbedingt losschlagen, um die
> klaren Verhältnisse des Kalten Krieges wiederherzustellen. Diese Strategie
> war schon vor den Terroranschlägen auf das World Trade Center bekannt. Das
> überhastete Losschlagen musste dann fast zwangsläufig schiefgehen.
>
> heute.de: George W. Bush begründete die Notwendigkeit des Krieges 2003 mit
> angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak. Waffen, die für weiteren
> Terror in den USA hätten sorgen können, wie er sagte. Waffen, die es aber
> nicht gab. Wie nachhaltig hat das die Glaubwürdigkeit der USA beschädigt?
>
> Kornblum: Solange Bush Präsident war, war die Glaubwürdigkeit bei null,
> unser Ansehen war international im Keller. Aber mit Barack Obama hat sich
> das schnell geändert. Er hat das Ansehen der USA wiederhergestellt.
>
> heute.de: Sie sehen die USA als "Weltmacht am Wendepunkt". Wie stark hat
> der Irak-Krieg die Supermacht USA geschwächt?
>
> Kornblum: Der Irak-Krieg hat den USA finanziell und politisch geschadet.
> Das Land wird zwar die Referenzmacht bleiben, aber die politische Führung
> ist jetzt sehr zurückhaltend mit Einsätzen und Engagements im Ausland. Aber
> noch viel schlimmer ist, dass unser Haushalt völlig außer Kontrolle geraten
> ist. Die Kriege im Irak und in Afghanistan haben zusammen mit der
> Finanzkrise den Regierungshaushalt der USA extrem geschwächt.
>
> heute.de: Deutschland hat 2003 "Nein" gesagt zum Irak-Krieg, was zu
> großen Spannungen mit den USA geführt hat. Wie stark belastet dieses
> "Nein" noch heute die Beziehungen?
>
> Kornblum: Die Situation hat sich sehr geändert. Es gibt Probleme, aber ich
> glaube nicht, dass das noch eine Folge von damals ist. Das Irak-Thema
> spielt da keine Rolle mehr. Die Wahrheit, die aber aus Schröders damaligem
> "Nein" oder Westerwelles "Nein" zuletzt in Libyen spricht, ist, dass
> man mit Deutschland in militärischen Sicherheitsfragen nur bedingt rechnet.
> Das ist nicht erst seit gestern so. Man sagt öfters, dass wir mit ganz
> Europa nicht rechnen können.
>
> heute.de: Mit ganz Europa?
>
> Kornblum: Ja, ganz Europa! Diese bittere Erkenntnis ist weit verbreitet in
> Washington. Europa hat immer stärkere globale Interessen, spielt aber in
> der internationalen Sicherheit keine Rolle. Für Washington ist Europa kein
> aktives Element der globalen Sicherheitspolitik mehr.
>
> heute.de: Obama fordert jetzt Solidarität mit den heimkehrenden Soldaten.
> Wie ist es um die Solidarität der USA mit den Irakern künftig bestellt?
>
> Kornblum: Das Engagement der USA für den Irak wird auch nach Abzug der
> Truppen bestehen. 7.000 bis 10.000 Zivilbedienstete bleiben im Irak, um den
> Wiederaufbau weiter mitzugestalten. Die hohen Kosten dieses Einsatzes sind
> in den USA umstritten, aber das Land hat auch ein Gefühl der
> Mitverantwortung.
> Das Nachrichtenangebot des ZDF finden Sie unter
> http://www.heute.de
> Die ZDF-Sendungen und das Programm finden Sie unter
> http://www.zdf.de
> Informationen rund um den Sport finden Sie unter
> http://sport.zdf.de