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Leserbrief "Klebeeffekt zu bezweifeln", 05.05.2021, auf "Durchbruch beim Ärztenachwuchs", 30.04.2021, Str.Tagblatt
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit bitte ich um Veröffentlichung meines Leserbriefes.
Das Ziel war und ist, den Ärztemangel auf dem Land zu beseitigen. Dazu
hatte Hermann Gröhe (CDU) den richtigen Ansatz, den gravierenden
Überschuß an Ärzten in den Städten auf das Land zu verschieben. Auch der
heutige Gesundheitsminister Spahn hat dies richtig erkannt: Reduzierung
der Arztpraxen in den Städten, dafür weitere Landarztpraxen. Es geht
schließlich nicht darum, das Gesundheitssystem zu Lasten der schon
zahlenden Menschen immer weiter aufzublähen.
Das man nun das Bochumer Modell, die Einbindung der niederbayerischen
Krankenhäuser in einen "Medizincampus Niederbayern" für die Ausbildung
der jungen Medizinstudenten mit der TUM oder der UR ins Auge faßt, ist
zu begrüßen. Da diese Kliniken schon Lehrkrankenhäuser sind, dürfte
diesem Ansinnen nichts im Wege stehen, zumal angehende Ärzte von der UR
oder der TUM heute schon hier mit ausgebildet werden. Ob dies allerdings
zu einem nennenswerten "Klebeeffekt" führt und sogar Studenten vom
Auslandstudium zurückgehalten werden, wage ich mehr als zu bezweifeln.
Desweiteren sollte man die zwei getrennten Varianten, der TUM und der
UR, in einem Modell vereinen, den diese Teil-Ausbildung kann von der TUM
und der UR leicht in einem "Medizincampus Niederbayern" mit organisiert
werden. Regensburg ist quasi Teil von Niederbayern und für
"Niederbayern" und "Niederbayerinnen" vor der Haustür, nach München
brauchts schon mehr als ein Fahrrad...
Bleibt der wichtigste Ansatz: Die überbordende Zahl an Stadtarztpraxen
effektiv zu reduziern, um dafür fehlende Landarztpraxen zu erhalten und
zu schaffen, wofür u.a. die Bedarfplanung und Sicherstellungsrichtlinie
der KVB zuständig ist.
Gröhes Versorgungsungsgesetz: "In überversorgten Gebieten soll künftig
eine Praxis nur dann nachbesetzt werden, wenn dies für die Versorgung
der Patienten sinnvoll ist. Die Einzelfallentscheidung treffen Ärzte und
Krankenkassen vor Ort."
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Reinhold Kiehl
Straubing, tel. 094219298300