Sonde findet Wasser auf Saturn-Mond

Die Oberfläche des Saturn-Trabanten Enceladus.

Washington - Die NASA-Sonde "Cassini" ist überraschend auf Wasservorräte auf dem kleinen und mysteriösen Mond des Planeten Saturn, Enceladus, gestoßen. Diese kalten Wasserbecken lagerten nur wenige Meter unter der Oberfläche und explodierten wie Geysire, teilte die US-Raumfahrtbehörde am Donnerstag in Washington mit.
Bisher sei man davon ausgegangen, dass aktiver Vulkanismus nur auf der Erde, dem Jupiter-Mond Io und wahrscheinlich auf dem Neptun-Mond Triton existiert. "Cassini" habe den Mond Enceladus nun zu einem der aufregendsten Plätze in unserem Sonnensystem gemacht.

Leben
Die NASA-Wissenschaftler rätseln jetzt, warum der kleine Mond mit einem Durchmesser von nur 500 Kilometern so aktiv ist. Möglicherweise gibt es auf Enceladus sogar lebende Organismen.
Nachdem die Saturn-Sonde "Cassini" zuletzt im Juli 2005 in nur 175 Kilometern Entfernung an Enceladus vorbeigeflogen war, hat die NASA jetzt das nächste kosmische Rendezvous für das Frühjahr 2008 geplant.
Enceladus wurde 1789 von dem Deutschen Wilhelm Herschel entdeckt. Der ungleichförmig geformte Mond umkreist den Saturn in einem durchschnittlichen Abstand von 238.000 Kilometern in knapp 32 Stunden und 53 Minuten.

Artikel vom 09.03.2006 |apa, dpa |jos


Straubinger, 11.März 2006
NASA-Sonde findet auf Saturn-Mond Wasser

Washington. (dpa) Die NASA-Sonde "Cassini" hat überraschend Wasser auf dem kleinen und mysteriösen Mond des Planeten Saturn, Enceladus, entdeckt. Die kalten Wasserbecken lagern nur wenige Meter unter der Oberfläche und explodieren wie Geysire. Das teilte ein internationales Forscherteam unter deutscher Beteiligung am Freitag mit. Die Eisgeysire oder auch Eisvulkane am Südpol des Mondes spucken relativ große Mengen an Wasserdampf und Eisteilchen aus, wie Sascha Kempf vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg erläuterte.

Bisher sei man davon ausgegangen, dass aktiver Vulkanismus nur auf der Erde, dem Jupiter-Mond Io und wahrscheinlich auf dem Neptun Mond Triton existiert, schreibt die US-Weltraumbehörde NASA. "Cassini" habe den Mond Enceladus nun zu einem der aufregendsten Plätze in unserem Sonnensystem gemacht.

"Man hat schon lange spekuliert, dass Enceladus noch ein ungelüftetes Geheimnis verbirgt", sagte der Geophysiker Prof. Joachim Saur von der Universität Köln. Denn die Oberfläche des Mondes bestehe aus gefrorenem, spiegelglattem Wassereis. Dieses entstehe durch das Ausfrieren des Wasserdampfes aus den Geysiren.

Die NASA-Wissenschaftler rätseln jetzt, warum der kleine Mond mit einem Durchmesser von nur 500 Kilometern so aktiv ist. Möglicherweise gebe es auf Enceladus sogar lebende Organismen.

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