zurück

Bericht als PDF Acrobat PDF

Mit Sport die Welt verbessern

Von Prof.Dr. Klaus Töpfer

Leiter des Umwelt-Programms der Vereinten Nationen

Sport ist eine Sprache, die rund um den Globus gesprochen wird. Männer, Frauen und Kinder, Reiche wie Arme, Christen, Moslems, Hinduisten und Buddhisten - sie alle verbindet eine fast universelle Begeisterung für den Sport. Große Sportveranstaltungen wie Olympische Spiele und Weltmeisterschaften belegen das. Sie betonen außerdem die Tatsache, daß wir alle in einem weltweiten Netz des Lebens verbunden sind.

Unsere gemeinsame Menschlichkeit verbindet uns mehr, als uns Konflikte und Gegensätze trennen. Sport hat die Macht, die Schleier von Haß und Mißtrauen zu lüften, die allzu oft unsere Welt verdunkeln. Diese Macht kann nachdrücklich dazu genutzt werden, die Welt besser zu machen.

Deshalb hat der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, auch eine Initiative gestartet, um mit Hilfe des Sports die Entwicklungsziele des neuen Jahrtausends zu erreichen.

Im letzten Jahr haben sich die Regierungschefs der Welt in Johannesburg getroffen, um den Kurs in eine nachhaltige Zukunft für die Menschheit festzulegen. Nachhaltige Entwicklung basiert auf drei Pfeilern: sozialer Fortschritt, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz. Es freut mich, daß da, wo es um Sport geht, die Berücksichtigung von Umweltbelangen stetig zunimmt. Die Olympische Bewegung beispielsweise hat die Umwelt in ihre Charta aufgenommen - neben Sport und Kultur.

Die UNEP-Strategie für Sport und Umwelt berücksichtigt aber auch, daß Sport durch die Umwelt beeinträchtigt wird. Für viele Arme auf der Welt wird Sport als ein Weg wahrgenommen, um der Armut zu entkommen. Boxer aus Thailand, Fußballer aus Brasilien, Läufer aus Kenia - sie alle träumen vom Reichtum, den der Sport bieten kann. Viele können davon berichten, welchen grausamen Tribut eine zerstörte Umwelt von der Gesundheit und den Hoffnungen junger Menschen fordern kann. Ihre Stimmen müssen wir hören.

Die Sportstars stehen für Eigenschaften, die wir alle benötigen: Mut, Einsatz, Weigerung, Elend hinzunehmen, Initiative. Ihr Potential als Botschafter, als Förderer eines nachhaltigen Lebensstils ist gewaltig. Der Sport bietet uns also unermeßliche Möglichkeiten, um die Welt besser zu machen. Wir müssen die gewaltigen Kräfte nutzbar machen, damit dieses Multimilliarden-Unternehmen, das das Leben fast aller Erdenbürger berührt, eine positive Kraft entwickelt, um die Ziele der Vereinten Nationen zu erreichen: eine friedvolle, wohlhabende und gerechte Welt, in der alle Menschen besser und sicherer leben können.

(Publiziert in der Chamer Zeitung)

zurück

Bericht als PDF Acrobat PDF