Straubinger, 9.Dez 2004

"Fitmacher-Tag" für Wirtschaftswachstum

Landrat eröffnete Ausbildungszentrum in Hauptschule und ehrte erste Mechatroniker

Cham. (paa) Der Mittwoch war für Landrat Theo Zellner ein, "Fitmacher-Tag". Am Mittwoch hatte er in der Johann-Brunner-Volksschule Cham nicht nur die Ehre, den ersten 24 frisch gebackenen Mechatronikern Urkunden zu überreichen, sondern durfte auch ein bayernweit einmaliges CNC-Ausbildungszentrum an der Hauptschule eröffnen (CNC: Computer Numerical Control).

Für Zellner ist das ein Meilenstein für Wirtschaftswachstum im Landkreis und für mehr Ausbildungschancen auch für Hauptschulabgänger. Mechatroniker, ein Mischberuf aus Informatik, Elektronik und Mechanik, ist für den Landrat "das Merkmal für den Strukturwandel im Landkreis".

In dem neu eröffneten CNC-Ausbildungszentrum (20000 Euro) können Schüler aus dem Landkreis an computergesteuerten Fräsmaschinen Arbeitstechniken lernen und ihr Wissen in Praktika bei Firmen erweitern. "Die Schüler lernen hier elementare technische Grundlagen für ihre Firmen", betonte Schulleiter Raimund Bergler vor Unternehmern, die dieses Zentrum ermöglicht hatten.

Firmen könnten motivierte Schulabgänger mit Vorwissen ausbilden, die Schüler könnten Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung bei computergesteuerten Fertigungsvorgängen direkt nachvollziehen. Die Ausbildung erfolge in deren Freizeit.

Zellner meinte, durch das Ausbildungszentrum könne der Landkreis "differenziert auf die Erfordernisse der Unternehmen reagieren und den Ausbildungsstandort Cham stärken" Es freue ihn, dass das Zentrum gerade an der Hauptschule aus Mitteln der "High-Tech-Offensive Bayern" und der 22 Unternehmen im "Kompetenznetz Mechatronik im Landkreis Cham" ermöglicht worden sei. "Dass das in der Hauptschule stattfindet, ist für mich ein Höhepunkt im Jahr", sagte Zellner. Die Hauptschule müsse von ihrem "Restschul-Charakter" Weg kommen. Es bleibe "eine einzige Chance": "Wir müssen noch mehr Praxis in die Hauptschulen bringen."

Angesichts der bereits seit drei Jahren angedachten Zentralisierungspläne der Regierung der Oberpfalz für Berufsschulen kritisierte Zellner: "Wenn es nur noch einen Berufsschulstandort etwa Amberg für den Regierungsbezirk gibt, dann würde unserem bayernweit einmaligen Kompetenznetz Mechatronik der Boden unter den Füßen weggezogen." Gegenwärtig besuchen Mechatroniker in Roding und Cham die Berufsschule. Er ärgerte sich über ständig neue Pläne der Regierung.

Dabei seien 110 Auszubildende Mechatroniker in der Lehre beziehungsweise fertig geworden, die überbetriebliche Aus- und Fortbildung im Kompetenz-Netz habe sich bewährt, es seien Aktionsbündnisse entstanden, die Fachhochschule biete eine Grundlage für die Ausbildung von Mechatronik-Ingenieuren.

Eine Top-Ausbildung wie die der Mechatroniker sei die beste Grundlage für ein mögliches Wirtschaftswachstum: "Und das ist es, was wir brauchen."

Er gratulierte den 24 ersten Mechatronikern zu ihrem Erfolg. Danach schnitten Theo Zellner, Schulleiter Raimund Bergler und Unternehmer die Absperrbänder zum Ausbildungszentrum symbolisch durch und schauten den Schülern bei ihrer Arbeit an den Maschinen über die Schultern.

zurück