Sternen-Greis

Ältester Himmelskörper entdeckt

Den ältesten bekannten Stern hat ein internationales Astronomenteam unter Leitung von Anna Frebel von der Australian National University entdeckt. Als Altersmerkmal gilt der Anteil an schweren Elementen, insbesondere von Eisen, in der Sternmaterie; dessen Anteil lässt sich durch Analyse des Lichts bestimmen. Frebel und ihre Kollegen fanden heraus, dass der Eisengehalt des Sterns HE1327-2326 etwa 250 000-mal so klein ist wie der der Sonne (Nature, Bd. 434, S. 871, 2005). Damit dürfte der kosmische Methusalem schon etwa 200 Millionen Jahre nach dem Urknall entstanden sein. Wahrscheinlich gehörte er aber nicht der ersten Sternengeneration an. Die bestand nämlich aus der Urmaterie, die ausschließlich Wasserstoff, Helium und geringe Mengen an Lithium enthielt. Aus diesen Zutaten klumpten sich die ersten Sterne zusammen. Nachdem sie in ihrem Innern durch Kernfusion schwerere Elemente erbrütet hatten, explodierten sie und streuten die neuen Atome ins Weltall. Daraus bildeten sich dann Sterne wie HE1327-2326, der auch Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff enthält. Ihre Häufigkeiten lassen sich mit Computermodellen japanischer Theoretiker gut erklären. Diese nehmen an, dass die ersten Sterne, die später explodierten, etwa 25-mal so schwer waren wie die Sonne. Allerdings geben andere Elemente den Entdeckern von HE1327-2326 Rätsel auf. Insbesondere ist unverstanden, warum sein Lithiumgehalt geringer ist, als er heutigem Wissen zufolge direkt nach dem Urknall war. tb

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