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Habe zwei, drei Verbesserungen angebracht und Gabriels Interview von gestern addiert...
Gruß
R.Kiehl
www.rki-i.com
Zum 2.Mail: Das beste Bild wäre denke ich die Nummer 6605, hier bin ich in der 3.Reihe neben einer Mitarbeiterin der DBU (rosa-Kleid) von rechts mit Schirm zu sehen: 1.Reihe Friedensnobelpreisträger, Gabriel, Schnappauf, Weinzierl, Bundespräsident Köhler, die Bilder sind frei publizierbar, wenn "DBU" erscheint...
Gruß
Reinhold Kiehl
Leserbrief (...Gast-Artikel) zu "Biogas-Fabrik in der Kritik", zur Energie-Problematik....Süddeutsche vom 23.Juli 2003/ Bayern.
An und für sich hatte ich vor einen größeren Bericht bzgl. "Woche der Umwelt" in Berlin, Schloß Bellevue, zu verfassen. Ich war dort auf Einladung des Bundespräsidenten Horst Köhler und der Deutschen Stiftung Umwelt als Experte, u.a. bezüglich CO2 und Energieproblematik, eingeladen und konnte mit Hubert Weinzierl, Edda Müller und Horst Köhler einen Ausstellungsrundgang mitmachen. Die bei subtropischem Wetter veranstalteten und hochkarätig besetzten Diskussionsforen (Bundes-, Landesminister, Verbandsvorsitzende, e.g, Gabriel, Schnappauf, Tiefensee, Wissmann) waren zwar sehr anstrengend, aber nichts desto trotz auch recht aussagekräftig bzgl. zukünftiger Politik in Bezug auf Emmissionshandel, Kohlekraftwerke, Kernkraft, Öl, Gas, regenerative Energien, nachwachsende Rohstoffe ... Unabhängigkeit, Verkehr, Energietechnik, Natur-, Klimaschutz, Nachhaltigkeit... In Anbetracht der zur Zeit in Deutschland und speziell auch in Bayern (Cham, Schwandorf, Isar...) "brodelnden" Unzufriedenheit bezüglich Energieversorgung, möchte ich diesen Bericht zunächst einmal zurückstellen. Meine Schlußfolgerung aus den "Bellevue"-Diskussionsforen: Es gibt nur eine Möglichkeit, C02 und Energie zu sparen, nämlich durch Prävention und neue Ideen!
Vor einigen Jahren gab es schon einmal eine hitzige Debatte bzgl. "Verbrennung von schadstoffbelastetem Altholz in der Verbrennungsanlage Schwandorf, auch dort war ich involviert - im Endeffekt wurde dieses Vorhaben abgeblasen...Nun protestieren Naturschützer (BN) gegen die dortige neue Großanlage für Biomasse mit einer Leistung von 4 Megawatt - meiner Ansicht nach mit ihrer Argumentation zu Recht: Diese von den Großkonzernen (E-on) geplanten Anlagen kontakarieren eine kleinteilige, dezentrale Energie-Versorgung - Landwirte werden zu abhängigen Rohstofflieferanten degradiert. Kleinere Energie-Versorger werden weiter aus dem Markt gedrängt...auf Kosten von Kartellen, welche wir mit dem gesunden Menschenverstand normalerweise zugunsten eines offenen Wettbewerbes, zerschlagen sollten....
Betreff Bundestagswahlkampf 2005 habe ich einige "Kommentare" bzgl. bundesdeutscher Energieversorgung abgeben können, diese Aussagen sind nach wie vor gültig: .."Wir benötigen einen gesunden Mix aus fossiler, erneuerbarer, Kernenergie mit Ersatz durch Innovationen. Wir benötigen vor allem eine intelligentere Energienutzung, 40% der Energie wird zur Raumheizung oder für Klimaanlagen verbraucht - hier liegt das größte Einsparpotential. Die gesamte Forschungsförderung auf dem Energiesektor muss so schnell wie möglich vorangetrieben werden -Preiswerte Energie ist die Zukunft eines Landes - Deutschland hat keine eigenen nennenswerten Ressourcen!...außer vielleicht sehr teuerer Kohle...
Die nachwachsenden Rohstoffe sind nicht der Ausweg aus der Energiekrise, in der wir uns schon längst befinden! Im Wald schlummert nicht die Energie der Zukunft, auch wenn Holz im Moment einen Teil des Energiebedarfs decken kann. Wenn man unseren nachwachsenden Rohstoffen nachsagt, dass diese in Zukunft einen Großteil unseres zukünftigen Energiebedarfs decken können, so ist dies eine falsche Einschätzung: Man siehe Österreich, hier muss zur Deckung des eigenen Bedarfes schon Holz eingeführt werden. Es besteht die Gefahr, dass in Zeiten knapper Energie sämtliche Wälder - ohne auf Nachhaltigkeit zu achten, abgeholzt werden (siehe Brasilien). Wir sollten im Zuge der Klima-Änderung besser daran denken, einen Ausgleich für die verschwundenen Regenwälder zu schaffen, um den C02-Gehalt unserer Atmosphäre nachhaltig zu senken. Wenn davon gesprochen wird, dass die Kernenergie "uns den Rest geben wird", so möchte ich bemerken, dass die fossilen Brennstoffe (einschließlich der erneuerbaren) uns mit den Klima-Katastrophen schon längst eingeholt haben...wenn wir unsere Ausbildungsmöglichkeiten für Fachspezialisten an den Universitäten derart herunterfahren, wie bisher getan, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir Probleme mit dem Betrieb auch sicherer Anlagen bekommen...Anlagen, die um einiges sicherer sind als Kraftwerke wie diese zum Beispiel in Temelin (CZ) oder in der ehemaligen Sowjetunion betrieben werden - wir hatten einmal die besten Fachspezialisten auf dem Gebiet des (Kern-)Kraftwerksbaues....
Zu den beiden geplanten strittigen Alternativ-Anlagen im Landkreis Cham (betreff Molkerei Goldsteig, als weitere Beispiele für Holz, bzw.Biomasse-Heizkraftwerke) folgendes: Die Anlage der Staatsforsten von etwa 40 MW ist in Anbetracht der benötigten Energie von ca. 5 MW viel zu groß bemessen. Auch wenn es eine 08/15-Anlage ist, so ist deren Wirkgrad - in "offenem Betreib" definitiv zu gering. Bezüglich Schadstoffausstoss gibt es entsprechende Filter, so dass es keinen nennenswerten "Partikelniederschlag" (Feinstaub) geben kann. Es soll auch kein schadstoffbelastetes Altholz verbrannt werden, so dass mit keinen "Nanoteilchen", sprich schädlichem Chemikalien-Ausstoss zu rechnen sein wird. Aber zumindest die Anfuhr von 100 LKW-Ladungen/Tag "Verbrennungsmaterial" mitten in die Stadt widerspricht einem ökologisch sinnvollen "Vorhaben". Das heisst, die Aussagen des dortigen "Chemikers wie der Medizinerin" treffen nicht zu und sind reine Polemik: Man sollte sich zur Sicherheit den Ausstoß entsprechender gleichgroßer Kraftwerke einmal näher "ansehen" (Analysenberichte!) und mit Krankheitshhäufigkeiten bzgl. Allergien, Asthma, Atemwegserkrankungen, etc., in Umgebungen ohne Kraftwerke vegleichen.
Meiner Ansicht nach sinnvoller wäre für das Werk Goldsteig die kleinere Anlage der Stadtwerke mit etwa 5 MW in "geschlossenem" Kraft-Wärme-Kopplungsbetrieb mit etwa einer Effizienz von 90 %, allerdings an einer anderen Stelle als auf einem Sportplatz mitten in der Stadt - wie geplant -, wenn gleich ich, wie schon eingangs erwähnt, der Ansicht bin, keine der Anlagen sollte von der Stadt oder dem Landratsamt (oder den Staatsforsten) gebaut werden...unabhängig davon, ob die Stadt oder das Landratsamt das Geld für eine der Anlagen hat oder nicht...Die Molkerei sollte sich ihre benötigte Energie mittels "geschlossener"-Kraft-Wärme-Kopplung, ökologisch sinnvoll, selbst planen und bauen..., was einer kleinteiligen, dezentralen Energie-Versorgung, wie beschrieben, entgegenkommen würde....
Eingeführt ist inzwischen das Gebäudesanierungsprogramm und der Energiepass: Cham, wie viele andere Städte Bayerns, hat fast nur sanierungsbedürftige marode Altbauten. Bei entsprechender Sanierung dieser Altbauten wäre eine Menge an C02 und Energie einzusparen. Weitere Möglichkeiten sind Solar- und Photovoltaik, Geothermie-Anlagen.
Eine Hauptbelastung unserer Atmosphäre ergibt sich mit stark steigender Tendenz aus dem Straßenverkehr, hier muß gegengesteuert werden, mit Entlastung durch z.B. Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs, Rückbau stillgelegter Bahnlinien ... spritsparende Fahrzeuge, plus so schnell wie möglich Entfernung der Schwermetallkatalysatoren (siehe meinen Leserbrief dazu und HP www.rki-i.com (Publikationen, Materialien: Powerpoint-Präsentation, incl.)...Fahrgemeinschaften ... schnellere Bahnverbindung (München/Prag - Flughäfen). Der Emmissionshandel sollte u.a. auch auf den Verkehr und vor allem weltweit, einschließlich die USA und China, ausgedehnt werden, wenn er einen Sinn machen soll....
2.Mail: Bilder von der Woche der Umwelt mit Reinhold Kiehl
Prof. Dr. Reinhold Kiehl
RKI-Institut, Gutachter und Berater,
Cham/Furth - www.rki-i.com
Tel. (175) 2251986 |