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Landshuter,Straubinger,11.August 2004

Den genetischen Ursachen von Hautleiden auf der Spur

Hoffen auf neue Therapieansätze bei Neurodermitis

(AP) Ein für den Fettsäuretransport im Körper verantwortliches Gen ist möglicherweise die Ursache schwerer Hautkrankheiten. Diese Erkenntnis Heidelberger und Regensburger Wissenschaftler könnte etwa Neurodermitikern ganz neue Therapieansätze eröffnen. Die Forscher stellten bei Mäusen fest, daß das Fehlen des Gens Fatp4 zu einer extremen Fehlbildung der Haut führt. Die Tiere sind nicht lebensfähig und sterben direkt nach der Geburt, wie das Universitätsklinikum Heidelberg berichtet.

Die kranken Mäuse haben den Angaben zufolge eine verdeckte, fast panzerartige Haut und können den Brustkorb nur sehr eingeschränkt bewegen. Dadurch entfalten sich ihre Lungen nicht vollständig. Zugleich verlieren sie im Vergleich zu gesunden Tieren neun Mal so viel Wasser über die Haut.

Forscher der Universität Regensburg nahmen die Mäuse genauer unter die Lupe. Sie entdeckten, daß in bestimmten Schutzstoffen, die die Haut normalerweise geschmeidig und gleichzeitig robust machen, zu wenig langkettige Fettsäuren enthalten waren. Offensichtlich hatte das fehlende Fatp4-Gen also den Fettsäurestoffwechsel in der Haut beeinträchtigt und damit zu der Verhornung geführt.

"Möglicherweise halten die Wissenschaftler damit einen Schlüssel zur Behandlung von Hautkrankheiten beim Menschen in der Hand", berichtet die Heidelberger Uniklinik. Denn das Fatp4-Gen sei beim Menschen jenem der Maus sehr ähnlich und besitze wahrscheinlich auch eine vergleichbare Funktion. Sollte sich herausstellen, dass Patienten mit schweren-Hautleiden wie Neurodermitis oder der Fischschuppenkrankheit ebenfalls kein oder nur ein fehlerhaftes Fatp4-Gen haben, könnte somit ein ganz neuer Ansatzpunkt für die Therapie gefunden sein.

Kommentar R.Kiehl: Siehe bitte die Arbeiten unter www.rki-i.com, Publikationsliste (Arbeiten zu Psoriasis, Neurodermitis; Materialien, etc.)