R.Kiehl: Das Problem kenne ich irgendwoher...Was ist mit unserem §218??? Die Jungen beschweren sich über mangelne Generationengerechtigkeit (einige Kommentare dazu habe ich schon kundgetan...) - wer ist den Schuld, das kein Nachwuchs Nachkommt? ---

Straubinger, 6.Jan2005
China steckt in einem Dilemma
Ab heute 1,3 Milliarden Bewohner - Problem: Überalterung

Peking. (dpa) China steckt in einem Dilemma: Wenn die Zahl der Chinesen am heutigen Donnerstag offiziell 1,3 Milliarden erreicht, ist zwar von einem Erfolg der Geburtenkontrolle die Rede, da es sonst sogar 300 Millionen mehr wären. Doch mit der sinkenden Geburtenrate steigt die Überalterung der Gesellschaft. Immer drängender steht China vor der Frage, wie es immer mehr Rentner versorgen kann. Allein auf sein rasantes wirtschaftliches Wachstum zu vertrauen, ist nach Warnungen von Experten ein Irrweg, da das Land schneller alt als reich wird. Heute ist schon jeder zehnte Chinese über 60 Jahre alt, 2030 wird es jeder vierte sein, 2050 jeder dritte Chinese.

"Um die alten Leute zu versorgen, müssen viele Probleme bewältigt werden", sagte Liu Hongyuan vom Forschungszentrum für Bevölkerung und Entwicklung in Peking. "Das soziale Sicherungssystem für die Alten funktioniert nicht richtig - in den Städten wohl noch besser, aber auf dem Lande ist es ein Riesenproblem. " Können heute rein rechnerisch drei Werktätige einen Rentner unterstützen, werden es in gut zwei Jahrzehnten nur noch zwei Beschäftigte sein. Zwei Drittel der Werktätigen stehen. nach einer Studie ohnehin außerhalb eines formellen Rentensystems. "Die Bauern trauen dem Versicherungssystem nicht", sagte Liu Hongyuan. Was überhaupt in Pensionsfonds fließt, wird sofort wieder ausgezahlt und auch nicht für die Zukunft gespart.

Waren früher die Staatsunternehmen und "Arbeitseinheiten" (Danwei) für die Renten zuständig, verschwindet das alte kommunistische Versorgungssystem mit Chinas" sozialistischer Marktwirtschaft", ohne ersetzt zu werden. Da bleibt nur die Familie als soziales Netz. Trotz aller Probleme will die Regierung die 1979 eingeführte Ein-Kind-Politik aber nicht weiter lockern. Denn China besitzt nur begrenzte Ressourcen, leidet heute schon unter kritischem Wassermangel. Mit 22 Prozent der Weltbevölkerung verfügt das Land nur über sieben Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche.

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